Humanmedizin

Innerhalb der Medizin nimmt die Disziplin der Humanmedizin eine zentrale Rolle ein. Seit dem Mittelalter werden an den Universitäten die Grundlagen der Medizin erforscht und weitervermittelt. Das Medizinstudium gehört heute immer noch zu den populären Bildungsangeboten und wurde in den letzten Jahrzehnten immer mehr wissenschaftlich spezialisiert. Im Durchschnitt dauert ein Medizinstudium in Deutschland rund 13 Semester. Auf Grund der anhaltenden Nachfrage nach Studienplätzen gibt es eine bundesweite Zulassungsregelung über den Numerus Clausus. Auch die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS), vergibt einen hohen Anteil an Studienplätzen. Auch die Hochschulen dürfen in einem definierten Rahmen die Zulassungen regeln. Chancen haben auch die Wartenden, die von der ZVS prozentual berücksichtigt werden. Das Studium gliedert sich in einen Vorklinischen und einen Klinischen Teil. Der Klinische Teil beinhaltet auch das praktische Jahr. Der Vorklinische Teil stellt die wissenschaftlichen Prinzipien und die medizinische Allgemeinbildung über den menschlichen Organismus in den Vordergrund. Zur ersten zwischenärztlichen Prüfung müssen auch Lehrveranstaltungen wahrgenommen werden und Klausuren bestritten werden. Der klinische Teil besteht aus zahlreichen Fächern wie der: Allgemeinmedizin, der Inneren Medizin, Neurologie, Frauenmedizin oder der Kinderheilkunde. Zahlreiche medizinische Leistungsnachweise müssen in der Zeit erbracht werden, zum Beispiel in der Prävention, der Gesundheitsförderung oder der Rehabilitation.

Auch Veranstaltungen zu den bildgebenden Verfahren und den Schutzbestimmungen müssen besucht werden. Unter Famulatur versteht man ein viermonatiges Praktikum der Medizin, das während der freien Vorlesungszeit absolviert werden muss. Das praktische Jahr, im letzten Medizinstudiumsjahr, soll vor allem bei der Patientenversorgung Erfahrungswerte vermitteln und gliedert sich in feste Zeiten im Bereich der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Allgemeinmedizin oder einen alternativen Fachbereich. Ist das Medizinstudium mit dem zweiten ärztlichen Abschnitt erfolgreich beenden, so kann die Approbation erteilt werden, allerdings ohne akademischen Grad. Doktorarbeiten sind in Deutschland während und nach dem Studium nicht zwingend vorgeschrieben. In Deutschland muss vor der höchsten Hochschulprüfung, der Habilitation, eine abgeschlossene Promotion vorgewiesen werden. Wer sich als Facharzt weiterbilden lassen will - und somit von den gesetzlichen Krankenkassen als niedergelassener Arzt anerkannt wird - unterliegt den Regelungen der Landesärztekammern bzw. der Weiterbildungsverordnungen.

Die größten Fachbereiche stellen die Allgemeinmedizin, die Innere Medizin und die Chirurgie dar. Am wenigsten sind Ärzte im Bereich der Urologie, der Neurologie und der Pathologie niedergelassen. Wer in Deutschland Medizin studieren möchte, findet eine Reihe von Universitäten mit nationalen und internationalen Ruf. Die Charité gehört zu den traditionsreichen Krankenhäusern mit dem Universitätsklinikum. Die medizinische Fakultät der FU Berlin und der Humboldt-Universität sind heute unter Charité Universitätsmedizin Berlin fusioniert. Auch die älteste deutsche Universität in Heidelberg hat im nationalen Hochschulranging eine vordere Stellung im Bereich Medizin. Die erste deutsche Privatuniversität in Witte/Herdecke hat ebenfalls einen guten Ruf.