Veterinaermedizin

Die Veterinärmedizin widmet sich in vielerlei Hinsicht den Tieren, vor allem der Behandlung bei Tiererkrankungen, die Haustiere und Nutztiere betreffen. Bei Haustieren, wie dem Hund und der Katze, sind es vor allem häufige Erkrankungen, die auf virale und bakterielle Infektionen zurückzuführen sind. Aber auch Zecken- und Flohbefall oder Milbenbefall machen den Tieren zu schaffen. Heute geben die Besitzer von Haustieren mehr Geld für die Behandlung der liebgewonnen Tiere aus, als dies früher der Fall war. Selbst schwerere Operationen unter Vollnarkose werden heute in Kleintierkliniken bei Haustieren durchgeführt. Die Veterinärmedizin spielt klassischerweise in der Krankheitsbehandlung und dem Tierschutz bei Nutztieren eine zentrale Rolle. Die Veterinärmediziner kümmern sich auf den Höfen und in den Kliniken um Erkrankungen des Geflügels, der Wiederkäuer und der Schweine. Viele Landwirte könnten ohne die veterinärmedizinische Versorgung, die gesetzlichen Auflagen, insbesondere des Tierschutzes oder der Fleisch- und Milchhygiene, nicht einhalten. Vor allem auch die Beratung in Bezug auf den Tierschutz und die Tierhaltung spielt heute eine wichtige Rolle. Auch in Fragen der Tierernährung spielt die Veterinärmedizin eine beratende Schlüsselrolle. Die Veterinärmedizin spielt auch bei der Untersuchung und Kontrolle der Lebensmittel eine volksgesundheitliche Rolle. Tiermediziner arbeiten heute zum Beispiel als Amtstierarzt in der Veterinärverwaltung der Behörden bei der Lebensmittelkontrolle. Insbesondere müssen die gesetzlichen Hygienevorschriften betrachtet werden und von der Erzeugung bis zum Vertrieb alle Vorschriften und Auflagen überprüft werden. Spezielle gesetzliche Regelungen gibt es zum Beispiel durch das deutsche Tierseuchengesetz. Der Amtstierarzt kann nach der Diagnose auch Quarantänen verordnen, um die Gesundheit der Verbraucher zu gewährleisten. Viele der Haustierärzte machen sich auch in Klein- und Großtierkliniken selbstständig und spezialisieren sich zumeist auf häusliche Kleintiere oder Nutztiere in der Landwirtschaft. Rund 35.000 Tierärzte sind bei den Tierärztekammern in Deutschland gemeldet. Das Studium der Veterinärmedizin ist auch weiter sehr beliebt und bietet Frauen wie Männer recht gute Berufschancen.

Die Regelstudienzeit beträgt bei der Veterinärmedizin 11 Semester und ist in verschiedene Studienabschnitte unterteilt. Veterinärmedizin wird in Deutschland an fünf Universitäten gelehrt und verlangt eine allgemeine Hochschulreife oder einen vergleichbaren Bildungswertegang. Universitäten für Veterinärmedizin/Tiermedizin gibt es in Berlin, Leipzig, Hannover, Giesen oder München. Die Ausbildung zum Tierarzt ist in Deutschland durch die Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten (TAppV) geregelt. Die Verteilung von Prüfungsfächern kann von Universität zu Universität unterschiedlich sein. Es gibt eine Fülle von Studieninhalten, die geprüft werden wie zum Beispiel: Virologie und Bakteriologie, Parasitologie, Tierernährung, Tierhygiene und Tierhaltung, Tierschutz, Tiersuchenbekämpfung, Arzneimittelrecht, Innere Medizin, Chirurgie oder Pathologie. An das Studium kann eine Promotion oder auch eine Weiterbildung zum Facharzt erfolgen.