Die Musikerziehung, oder Musikpädagogik, beschäftigt sich sowohl mit der Musikdidaktik an Schulen, als auch mit Themen wie der außerschulischen Musikerziehung und Bildung. Musikpädagogik zählt als Disziplin zu der Pädagogik, mit den Nachbardisziplinen der Musikwissenschaft, der Soziologie oder der Anthropologie. Die Musikpädagogikforschung setzt sich nicht nur mit historischen und systematischen Forschungsinhalten auseinander, sondern betrachtet auch die modernen musikbezogenen Lehrprozesse. Die Musikpädagogik ist ein wichtiger Bereich in der Bildung und Erziehung von jüngeren Menschen. Vor allem auch die soziale Kompetenz wird über das Fach gefördert. Hier spielen auch Themen wie Migration eine Rolle. Kognitive, kreative oder emotionalen Fähigkeiten werden durch die Musikpädagogik gefördert, was auch in der Erwachsenenbildung eine wichtige Rolle spielt. Musik soll heute vor allem auch ein besseres Verständnis für Kulturen und Sprachen in den Schulen fördern und stellt für viele Menschen Teil des Lebenssinns dar. Zur Musikpädagogik gehören die Teildisziplinen der Instrumental- und Vokalpädagogik. Wissenschaftliche Betrachtungen werden zum Beispiel zur Stimmphysiologie durchgeführt. Eine eigenständige Fachrichtung stellt die Musiktherapie, als ein Heilberuf, dar. Die Musiktherapie wird als eine praxisbezogene Wissenschaftsdisziplin gesehen, die sich in Nachbarschaft zu Wissenschaften der Medizin oder der Psychologie sieht. Die Methoden sollen unter anderem verhaltenstherapeutisch bei den Zielgruppen genutzt werden.
Man unterscheidet in der Musiktherapie zwischen rezeptiven und aktiven Musiktherapien. Mit der rezeptiven Musiktherapie soll zum Beispiel die individuelle Wahrnehmung durch Musikhören gefördert werden. Musiktherapie kann als eigenständiger Studiengang oder als Schwerpunkt in der Erziehungswissenschaft studiert werden. Es gibt auch Weiter - und Ergänzungsstudiengänge in der Musiktherapie. Hochschulen findet man zum Beispiel in: Heidelberg, Magdeburg, Münster, Hamburg, Köln oder Berlin. Arbeitsbereiche ergeben sich zum Beispiel in der Sonder- und Heilpädagogik, der Rehabilitation, der Kinderpsychiatrie oder im präventiven Gesundheitsbereich. Kunsttherapeutische Angebote können auf alle Ziel- und Altersgruppen ausgelegt sein, so ergeben sich zum Beispiel auch Möglichkeiten in der therapeutischen Altersbetreuung. Ausbildungen zur Musikpädagogik finden in pädagogischen Hochschulen und Universitäten im deutschsprachigen Raum statt. In Deutschland kann man Musikpädagogik auf Lehramt studieren. Diplommusiklehrer können sich auch an Musikhochschulen ausbilden lassen. Musikpädagogik kann man auch mit Wissenschaften wie der Musikwissenschaft oder der Medienpädagogik kombinieren. Die Magisterstudiengänge werden heute durch die Bachelor- und Masterstudiengänge abgelöst.
Typisch für das Studium sind die Aufnahmeprüfungen, die musikalisches Talent und Interesse wiederspiegeln. Teilweise werden aber auch bei Bachelorstudiengängen solche Prüfungen nicht abgehalten. Bachelorstudiengänge im außerschulischen Bereich werden zum Beispiel ohne Aufnahmeprüfung angeboten und befassen sich zum Beispiel im Schwerpunkt mit der systematischen und historischen Musikpädagogik und der Musikpraxis. Musikpädagogik kann man zum Beispiel an den Universitäten in Bremen, Cottbus, Würzburg, Heidelberg oder München studieren. Studiengänge zu Musik und Musikpädagogik bieten auch die kirchlichen Fachhochschulen an, zum Beispiel, die Evangelische Fachhochschule in Halle-Wittenberg, beziehungsweise die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.