Archäolgie

Die Archäologie ist eine Wissenschaft, die sich mit den kulturellen Entwicklungen der Menschheitsgeschichte auseinandersetzt. Der Oberbegriff der Archäologie kennt zahlreiche Fachgebiete, die zum Beispiel nach Epochen oder Regionen gegliedert sind. Auch können sich die Forschungsgegenstände und Methoden unterscheiden. Eine wichtige Disziplin stellt die Klassische Archäologie dar. Sie beschäftigt sich mit den antiken Kulturen um den Mittelmeerraum. Im Zentrum der Forschungen stehen die materiellen Hinterlassenschaften der antiken Hochkulturen der Griechen, Etrusker und der Römer. Grundlagen stellen Recherchen in Bibliotheken und die archäologische Feldarbeit dar. Materielle Hinterlassenschaften, für die sich die Archäologie interessiert, können sich auf Gebäudereste, Dinge des täglichen Lebens oder Kriegsutensilien beziehen. Vor allem auch Werkzeuge oder Waffen lassen Schlüsse über die Kulturentwicklung zu. Nachbardisziplinen stellen die Ur- und Frühgeschichte und die Geschichte des griechisch-römischen Altertums dar. Diese Epoche wird auch Alte Geschichte genannt. Studieren kann man zum Beispiel Althistorie und Klassische Archäologie. Geografische Schwerpunkte in der Archäologie setzten auch die Wissenschaftsdisziplin der Ägyptologie, die Vorderasiatische Archäologie oder die Archäologie in der Neuen Welt. Die Vorderasiatische Archäologie beschäftigt sich zum Beispiel mit den Kulturen in Ländern wie der Türkei, dem Iran, dem Irak oder auch Israels. Die Archäologie aus der Neuen Welt wird Altamerikanistik genannt. Zu den großen Epochen in der Archäologie zählen unter anderem die Prähistorische Archäologie, die sich mit den Steingeräten vor rund 2,5 Millionen Jahren beschäftigt - und die Frühgeschichte, die sich zum Beispiel mit den Zeiträumen bei der Volkerwanderungen beschäftigt.

Mit dem Ende der Frühgeschichte geht die Archäologie über in die Forschungen der Mittelalterarchäologie. Daran schließt sich die Neuzeitarchäologie an. Eine Unterteilung in der Archäologie ist auch nach Spezialgebieten möglich. So spezialisieren sich die Wissenschaften auf die Tier- und Pflanzenkunde, um die Umweltbedingungen zu erforschen (Archäozoologie) oder mit dem Gesundheitszustand der Menschen, die anhand von Knochen und Geweben analysiert werden können. Dieses Fachgebiet nennt man Paläopathologie. Ein Spezialbereich ist auch Archäoinformatik, die sich mit der modernen Datenerhebung befasst. Andere Spezialisierungen können sich um Themen wie der Siedlungskultur, Küstenkultur, Industriekultur und Rechtskultur beziehen. Ein wichtiger Bereich ist auch die Siedlungsarchäologie, die sich mit den kulturellen Siedlungsformen von Regionen auseinandersetzt. Ein weiter gefasster Begriff bezieht sich hier auf die Landschaftsarchäologie. Die Unterwasserarchäologie ist noch ein jüngerer Bereich innerhalb der Archäologie, die sich vor allem auf Nordeuropa auf die Küstenabschnitte bezieht. Hier gibt das Medium Wasser noch guterhaltene Fundstücke frei. Nur ausgebildete Experten, mit einer speziellen Genehmigung, dürfen Unterwasserforschungen betreiben.

Eine eigenständige Disziplin stellt auch die Experimentelle Archäologie dar, die sich mit Nachbildungen und Erprobungen der Funde befasst. Studiengänge in Archäologie sind sehr spezifisch auf die Disziplinen aufgebaut, was die individuelle Wahl des Studienfachs sehr komplex macht. Bachelor- und Masterstudiengänge bietet zum Beispiel die Universität in Freiburg an. Hier kann man Archäologische Wissenschaften oder Klassische und Christliche Archäologie studieren. Ebenso wird ein Bachelorstudiengang in Altertumswissenschaften angeboten. Klassische Archäologie kann man auch in Hamburg, Kiel oder Würzburg studieren. Ägyptologie kann man zum Beispiel in Heidelberg oder Göttingen belegen