Chemie

Die Naturwissenschaft der modernen Chemie begründet sich auf einer Geschichte, die bis in 17. Jahrhundert zurückgeht und durch die Alchemie befördert wurde. Bei der Chemielehre spielen sowohl der Aufbau der Stoffe als auch die Umwandlung, mit den spezifischen Verhaltensweisen, eine Schlüsselrolle. Man kennt heute Millionen von Verbindungen, die in der Chemie analysiert werden. Die Chemie ist daher eine sehr umfassende Wissenschaft, die sich in verschiedene Bereiche gliedert. Zu diesen Bereichen gehört das Fachwissen über die organische und anorganische Chemie, der physikalischen Chemie, der Experimentalphysik, der qualifizierten und quantitativen Analyse oder der EDV-Anwendungen und der Mathematik. Auch Themenfelder wie Werkstoffchemie, theoretische und technische Chemie oder Biochemie werden über Wahlfächer gelehrt. Zu den Wahlfächern gehören auch Themenfelder wie der Umwelt-, Wasser oder Nuklearchemie. Die Chemie spiegelt sich dabei auch in Teilgebieten anderer Wissenschaften wie der Biologie, der Physik, dem Ingenieurswesen oder der Medizin wieder. Die Chemie spielt in der Medizin vor allem bei Suche nach Arzneimitteln eine Schlüsselrolle. Die Chemische Industrie ist heute in Europa eine der führenden Industrien. Im Alltagsbereich spielt die Chemie in Branchen wie der Lebensmittelindustrie, der Kosmetik oder dem Textilbereich eine zentrale Rolle. Studienausrichtungen in Chemie können anwendungsorientiert oder forschungsorientiert sein. Es gibt auch die Möglichkeit Chemie mit Zusatzstudien wie Recht, BWL oder Informatik zu kombinieren. Neue gestufte Bildungsoptionen ermöglicht der Bologna-Prozess, der bis 2010 abgeschlossen sein soll. Heute werden Diplomstudiengänge sowie Bachelor- und Masterstudiengänge of Science angeboten, die insgesamt rund zehn Semester gehen und den Unterbau zum Promotionsstudiengang bilden. Chemiestudiengänge gibt es auch auf Lehramt.

Je nach Studiengang werden unterschiedliche Schwerpunkte an den Hochschulen gelegt, so dass der Orientierungsphase eine besondere Bedeutung zukommt. Grundsätzliche Fachrichtungen beziehen sich auf die Bereiche Chemie, Biochemie oder Chemieingenieurswesen. Weiterführende Studienmöglichkeiten über Masterstudiengänge werden zum Beispiel in den Bereichen: Wirk- und Naturstoffchemie, Polymer Science, Computational Science, Industrial Chemie oder Life Science angeboten. Heute sind die Optionen im Bereich des Studiums der Chemie größer den je, was vor allem auch Auswirkungen auf Faktoren wie dem Universitätswechsel hat. Studienwechsel und Auslandstudien gehören heute in vielen Studienbereichen zum Alltag. Studienplatzwechsel bieten sich vor allem nach den Bachelorstudiengänge an, die mit berufsorientierten Masterqualifikationen sinnvoll ergänzend werden können. Studiengänge gibt es zu Beispiel auch in der Lebensmittelchemie oder der Pharmazie Zu den zahlenmäßig größten Universitäten, die Chemiestudiengänge anbieten, gehören in Deutschland zum Beispiel die Universitäten in Berlin, Leipzig, München, Münster oder Köln. Die Berufsoptionen für Chemiker sind sehr umfangreich, so können Chemiker nach dem Studium zum Beispiel in Unternehmensbereichen der Produktentwicklung und Anwendungstechnik, der Verfahrenstechnik oder der chemischen Analytik arbeiten. Ein wachsender Markt stellt der Bereich der Umweltchemie dar. Chemiker können sich auch Selbstständig machen und zum Beispiel als Umweltberater oder Gutachter tätig werden.