Abfallwirtschaft

Die Abfallwirtschat hat sich seit den 70er Jahren immer weiterentwickelt und hat heute vor allem für den Klimaschutz eine wichtige Funktion. Seit dem Jahr 2005 dürfen zum Beispiel unbehandelte Abfälle nicht mehr eingelagert werden. In Zeiten der Ressourcenknappheit und des Klimawandels, will vor allem Deutschland die wiederverwertbaren Ressourcen energetisch besser Nutzen und einen Quotenanstieg bei der häuslichen Nutzung von Strom und Wärme erreichen. Die energetische Nutzung der Abfälle für den häuslichen Energieverbrauch ist ein langfristiges Szenarium, das sich bis 2020 kontinuierlich entwickeln soll. Heute zählen zu den klassischen Abfällen, die einen großen Heizwert haben, zum Beispiel: Altholz, Restmüll oder gemischte Kunststoffe, die energetisch genutzt werden können. Die klimaschonende Energieerzeugung steht dabei im Fokus der modernen Abfallwiederverwertung. In Deutschland regelt zum Beispiel die Verpackungsverordnung die Rahmenbedingungen für das duale System bei der Verwertung von Verkaufspackungen. Seit dem Jahr 2009 gelten hier neue Regelungen zur ordnungsgemäßen Rücknahme und Entsorgung der Verkaufspackungen. Um die deutsche Knowhow-Umwelttechnik auch im Export zu nutzen, wurde zum Beispiel vom Bundesumweltministerium die Initiative “Recycling- und Effizienztechnik” (RETech) ins Leben gerufen. Hier möchte man für die deutschen Entsorgungsunternehmen eine wissenschaftliche Transferplattform schaffen und neu Exportmärkte erschließen. In Deutschland ist die stärkste Dachorganisation der Entsorgungs- und Recyclingbranche, der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft in Berlin. Der europaweit größte Zusammenschluss in der Branche erwirtschaftet rund 18 Milliarden Euro im Jahr. Die Branche kennt sowohl mittelständische Unternehmen als auch Konzerne.

Die Abfallwirtschaft ist auch eine angewandte Naturwissenschaft, die sich nicht nur um die Entsorgung und Verarbeitung kümmert, sondern sich auch immer in den letzten Jahrzehnten mit den Grundthemen Müllvermeidung und Abfallverringerung beschäftigt. Die Abfall- und Entsorgungswirtschaft wird auch als ein eigenständiges ingenieurswissenschaftlichen Fach gesehen, dass noch viel Entwicklungspotential hat. Es gibt heute wichtige Themen, die in ein Studium der Abfallwirtschaft fallen, zum Beispiel Aspekte wie die Verfahrens- und Produkttechnik. Die Umwelttechnik spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Bei der angewandten Wissenschaft spielen sehr komplexe Produktkreisläufe eine Rolle, die auch damit zutun haben, dass die Industrie die Abfallwirtschaft und ihre Entsorgungstechniken in die Produktion von Verpackungen mit einbezieht. Die globalen Abfallprobleme setzten eine ständige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Zukunftstechnologien voraus. In Deutschland kann man zum Beispiel Diplomstudiengänge oder Bachelor- und Masterstudiengänge in der Abfallwirtschaft belegen. Solche Studiengänge bietet zum Beispiel die Technische Universität in Dresden an. In Stuttgart kann man zum Beispiel Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft studieren. Die technische Universität in Hamburg-Harburg bietet Ausbildungen im Bereich AbfallRessourcenWirtschaft an. Weitere Bildungseinrichtungen, mit dem Studienfach Abfallwirtschaft, sind zum Beispiel in Aachen, Kassel, Duisburg-Essen, Bielefeld oder Cottbus.