Wasserwirtschaft

Im europäischen Vergleich hat die Wasserwirtschaft in Deutschland einen hohen Standard erreicht. Diese Standards umfassen zum Beispiel die Bereiche Wassergewinnung oder Bewirtschaftung, zum Beispiel durch die Nutzung von Gewässern für die Trinkwassernutzung sowie dem Wassergebrauch und die Entsorgung. Im europäischen Vergleich hat Deutschland eine gute Infrastrukturqualität der Wasserleitungsnetze und weißt einen geringen Verlust beim Transport des Wassers zu den Haushalten und Betrieben auf. Rund sieben Prozent beträgt der Bruttowasserlust in Deutschland. Dem Ausbau der Infrastruktur kommt in den nächsten Jahren besondere Bedeutung zu. Spitzenwerte hat Deutschland auch in der Effizienz der Wasserentsorgung. Die Kanalnetze sind dabei in den letzten Jahren immer mehr ausgebaut worden. Die Gewässerbewirtschaftung kann viele Funktionen erfüllen, zum Beispiel dem Ausbau der Verkehrswege, der Energiegewinnung durch Wasserkraftwerke oder der Schaffung von Freizeitanlagen für den Wassersport. Solche Bewirtschaftungskonzepte werden über spezielle Wasserwirtschaftspläne festgelegt. Ein zentraler Teil der Wasserwirtschaft stellt traditionell die Trinkwasserversorgung dar, die einer behördlichen Kontrolle unterliegt und die immer mehr zur Privatisierung neigt, da zum Beispiel die Kommunen die Kosten nicht mehr effizient tragen können. Neben dem Trinkwasser spielt auch das Betriebswasser eine besondere Bedeutung für die Wirtschaft. Betriebswasser braucht man zum Beispiel für bestimmte gewerbliche Anwendungen und muss einen bestimmten Hygienestandard aufweisen. Bei der Abwasserentsorgung spielen die Klärwerke eine Schlüsselrolle. Mechanische, biologische und chemische Verfahren werden in den Abwasserreinigungsprozessen durchlaufen. Der Wasserverbrauch entspricht den Kennziffern für den Schutzwasseranfall. Wichtig sind auch die Kennziffern für die Belastungskenngrößen der Klärwerke. Hier spielen Faktoren wie der Abwassermenge oder der Verschmutzungsgrad eine wichtige Rolle. Man muss auch unterscheiden in die Wassermengen und Verschmutzungsgrade, die ein häuslicher Standartverbraucher auslöst und den Entsorgungsfaktoren der gewerblichen Anbieter.

Zur Wasserwirtshaft gehören auch Themenfelder wie der Hochwasserschutz, der Umweltschutz der Gewässer oder das Wasserrecht. Die Wissenschaft vom Wasser nennt man Hydrologie. Studienangebote im Bereich der Wasserwirtschaft sind heute interdisziplinär und international ausgerichtet. Hier spielt auch das internationale Wasserressourcenmanagement eine zentrale Rolle. Man kann zum Beispiel Bachelor- und Masterstudiengänge (B.A. & M.A.) in Wasserwirtschaft belegen. Das Bachelorstudium dauert in der Regel sieben Semester. Viele der Studiengänge sind heute sehr umweltbezogene Wissensfächer, die sich auch mit Umweltrecht und der Umwelttechnik auseinandersetzen. Angeboten werden auch Diplomstudiengänge mit Abschlüssen als Diplomingenieur/in (FH). Im Grundstudium werden Themenfelder wie Hydrochemie und -biologie oder mathematische und physikalische Grundthemen der Wasserwirtschaft behandelt. Im Hauptstudium geht es um die Vertiefung in Wissensaspekte wie der Hydrologie, der Abwassertechnik, der Wasserversorgung oder dem Wasserbau. Universitäten oder Fachhochschulen, die ein Studium in Wasserbau anbieten, sind zum Beispiel in Magdeburg, Berlin, Karlsruhe, Aachen, Siegen, Hannover oder Bochum.