Kipplaster

Ein Kipplaster ist eine Sonderform des Lastkraftwagen, der mit einer Kippbrücke ausgestattet ist. Bei einer Kippbrücke handelt es sich um einen speziellen Aufbau auf verschiedenen Last- und Nutzfahrzeugen. Diese Fahrzeuge werden meistens als Kipperfahrzeuge bezeichnet. Am häufigsten kommen sie in der Bauwirtschaft zum Einsatz, aber auch im öffentlichen Sektor und in der Landwirtschaft sind sie sehr beliebt.

Genutzt werden derlei Fahrzeuge in erster Linie zum Transport von rieselfähigen Stoffen, zu denen auch Erde oder Sand gehören. Die Verwendung einer Kippbrücke ist sowohl auf Kleintransportern als auch auf den großen Muldekippern, die auch Dumper genannt werden, möglich. Die Kippfahrzeuge funktionieren durch den eingebauten Kippmechanismus. Dieser verbindet die Kippbrücke mit dem Fahrgestell und dient dazu, um die Kippbrücke zum Abladen schräg stellen zu können. Der Kippmechanismus wurde zu Beginn der Nutzung solcher Fahrzeuge von Hand über Kurbeln angetrieben. Im Laufe der Zeit wurden luftdruckbetriebene Mechanismen entwickelt und später auch mit hydraulischen Antrieben ausgestattete Lastwagen. Mittlerweile sind fast alle Kippmechanismen über eine solche Hydraulik betrieben. Während diese Antriebe sich bei den meisten Lastern unter der Ladefläche befinden, gibt es auch einige Hinterkipper bei denen er zwischen Ladefläche und Fahrerhaus angebracht ist.

Vorläufer des Muldekippers waren die vorwiegend in der Landwirtschaft eingesetzten Motor-Japaner. Es handelt sich dabei um eine Art Schubkarre, die mit einer Achse und zwei Rädern ausgestattet war. Manche dieser Karren verfügten schon über eine kippbare Mulde. Erst in den 60er Jahren begannen die Fahrzeugbauer die vormals aus Holz bestehenden Ladeflächen durch Metalle wie Aluminium ersetzt. Mit einer beweglichen Ladefläche kann das vorwiegend witterungsbeständige Ladegut bequem abgekippt werden. Die Ladefläche selbst ist durch eine Bordwand nach vorn hin abgetrennt und in den meisten Fällen ist die Ladefläche eben gestaltet. Derzeit sind Kipper fast ausschließlich in Form von abkippbaren Sattelzügen verbreitet. Den ersten Kipper in Deutschland produzierte die Ulmer Firma Kässbohrer. Bereits ein Jahr später konnte sie mit der völligen Neuentwicklung des Zweiseiten-Kippanhänger aufwarten. Die zwei Kippwinden waren dabei entlang der Längsachsen angebracht. Fast alle heutzutage im Straßenverkehr eingesetzten Fahrgestelle für Lastkraftwagen sind mit einem Kippmechanismus ausgestattet.

Je nach Konstruktion der Kippbrücke werden verschiedene Arten von Kipplastern unterschieden. Ein Einseitenkipper kann Ladung ausschließlich in eine bestimmte Richtung abkippen. Während drei Wände der Ladefläche fest installiert sind, ist nur eine Bordwand beweglich. Meistens handelt es sich bei diesen Fahrzeugen um so genannte Hinterkipper. Anzutreffen sind derartige Konstruktionen heute vorwiegend bei Solofahrzeugen, Kipp-Sattelzügen und den großen Muldekippern. Die Bauweise der Zweiseitenkippers ist eher ungebräuchlich, aber dennoch anzutreffen. Dabei ist die hintere Bordwand fest verankert und die Nutzlast kann sowohl nach links als auch nach rechts abgeladen werden. Bei einem Dreiseitenkipper können alle Seiten der Ladefläche außer der Vorderwand bewegt werden. Hängerzüge und auch Solofahrzeuge sind mittlerweile vorwiegend auf diese Art gebaut.