Kranwagen

Im Baugewerbe werden viele Arten von Kranen benötigt. Alle nicht stationären Krane sind auf Fahrzeuge montiert und sind daher mobil. Verbreitete Kranwagen sind LKWs mit Pritsche und Ladekran. Der Kran dient hier der Be- und Entladung des Transportfahrzeugs. Aufgrund seiner großen Reichweite kann der Kran die Materialien zugleich an entfernte Orte abladen, dort wo sie verbaut werden sollen. Hierdurch erspart man sich in vielen Fällen einen stationären Kran. Auch mehrachsige Spezial-LKWs auf denen auslegfähige Krane montiert sind werden als Kranwagen bezeichnet. Transportfahrzeuge mit Ladekran besitzen einen großen Vorteil. Sie sind nicht abhängig von externer Förder- oder Beladungstechnik, sondern können direkt vom Fahrer des Fahrzeugs bedient werden. Ladekrane werden von Spezialfirmen hergestellt. Die Montage des Krans auf dem Fahrzeug selbst wird von Firmen aus dem Bereich Fahrzeugbau vorgenommen.

Die Auswahl an Ladekranen ist groß und nicht jeder lässt sich an jedem Fahrzeug anbringen. Die Kompatibilität hängt von verschiedenen Größen wie dem Fahrzeugeigengewicht, der Nutzlast des Fahrzeugs, dem Eigengewicht des Ladekrans und seiner Hubkraft ab. Diese Größen müssen in einem passenden Verhältnis stehen, damit eine technisch machbare Kranmontage realisiert werden kann. Zu den grundlegenden Fragen gehören die, nach dem wie viel, in welcher Entfernung und bis zu welcher Höhe die Last gehoben werden soll. Diese Zuordnung wird im Hubmoment des Krans ausgedrückt. Doch nicht jeder Ladekran passt zu jedem Fahrzeug. Hierzu bedarf es einer genauen Standsicherheitsberechnung, die das Gewicht des Fahrzeugs und des Krans sowie das Hubmoment mit einbezieht. Hieraus kann errechnet werden wie viele Abstützungen für das Fahrzeug benötigt werden. Grundsätzlich können Ladekräne an zwei Punkten montiert werden: Am Heck des LKW oder direkt hinter dem Fahrerhaus. Letztere bezeichnet man als Frontkräne. Sie eignen sich für Fahrzeuge, welche die Ladung von der Pritsche des Transportfahrzeugs anheben sollen. Heckladekräne hingegen sind dann angebracht, wenn große Hubkraft zu einem Anhänger benötigt wird.

Der Ladekran selbst vereint hydraulische und elektrische Komponenten. Er ist hochgradig flexibel hinsichtlich seiner Reichweite und Drehbeweglichkeit. Die meisten von ihnen sind mit zwei Knickarmen ausgestattet. Das Ende des äußeren Knickarms lässt sich teleskopartig ausfahren. Dadurch gelangt er auch zu sehr weit entfernten Punkten. Am Knickarmende lassen sich verschiedene Greif- und Befestigungsvorrichtungen anbringen. So lassen sich am Ende des Kranarms Schaufeln montieren, die lose Schüttgüter wie Kies oder Sand be- und entladen können. Durch die Hydraulik ist eine sehr hohe Kraftübertragung zur Anhebung schwerer Lasten gewährleistet. Der Kran ist auf einer Drehbühne auf dem Fahrzeug montiert. Im Kranbetrieb werden hier große Kräfte auf den Fahrzeugrahmen übertragen, die weiter in die Abstützungen abgeleitet werden. Ballastplatten am unteren Ende des Aufbaus sorgen zusätzlich für Standsicherheit.

Bei dem anderen Typ von Kranwagen handelt es sich um mobile Kräne, die entweder auf mehrachsigen Schwerlast-LKWs oder Raupenfahrzeugen montiert sind. Auch sie werden im Baugewerbe eingesetzt. Hierzu zählen vor allem die Gittermastkräne, die einen stationären Kran ersetzen können, dessen Auf- und Abbau somit entfällt. Fahrzeuge mit Teleskopmastkranen sind vor allem im Rettungswesen zur Bergung von Unfallfahrzeugen zu finden.