In Europa ist es üblich nach der schulischen Ausbildung eine Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren. Bei Männern hindert oft noch der Wehrdienst bzw. der alternative Zivildienst diesen frühen Berufsweg. In Deutschland hat jede Branche ihre eigenen Bildungsvorschriften auf Grundlage des Berufsbildungsgesetzes. Im internationalen Vergleich, vor allem zu den USA, sind die Bildungswege bei Lehren in Europa sehr reguliert. In der Regel finden die Ausbildungen in einem zwei- bis dreijährigen Zeitrahmen statt. Berufliche Praxis und eine begleitende schulische Ausbildung stellen die Grundlagen dar. Jedes Unternehmen, dass Ausbildungsplätze anbietet und Auszubildende beschäftigt, muss berufsspezifische Qualifikationen haben. Die Qualifikation über die Ausbildungsbetriebe und Berufsschulen müssen gegeben sein. In Deutschland gibt es rund 350 verschiedene und staatlich anerkannte Ausbildungsberufe.
Es gibt drei große Ausbildungs- und Lehrberufssparten. An erster Stelle stehen die Berufsausbildungen im Handel, gefolgt von den Handwerksberufen. Beliebt sind auch Ausbildungsplätze im Bereich des öffentlichen Dients oder der Landwirtschaft. Im Lehrstellenmarkt gibt es heute eine größere Nachfrage nach Ausbildungsplätzen, als Ausbildungsplätze selbst. Konjunkturell schwankt dieses Verhältnis. Es gibt in jeder Generation bestimmte Berufsausbildungen, die sich mehr oder weniger großer Beliebtheit erfreuen. Wer sich heute um einen Ausbildungsplatz bemüht, muss sich je nach Branche schon sehr früh um die Bewerbung kümmern.
Die Lehren und Ausbildungen schließen in Europa mit offiziellen Zeugnissen der Kammern. Auch Zwischenprüfungen sind in den meisten Ausbildungsberufen üblich. Viele der Berufe, die eine Lehre oder Ausbildung verlangen, können im Laufe der Jahre in Bezug auf die Lehrinhalte oder Ausbildungsdauer verändert werden. Die Neuordnung der Ausbildungsberufe findet aber in der Regel nur alle paar Jahre statt.
Wer im Ausland eine Ausbildung oder Lehre machen will muss sich nach den länderspezifischen Richtlinien informieren. Die Agentur für Arbeit ist die erste Anlaufstation bei Fragen zur Berufsausbildung. Auch die IHK hat zahlreiche Informationen zu den Berufsbildern. Wer sich nicht ganz sicher ist welchen Ausbildungsweg er einschlagen möchte, kann teilweise mit Unterstützung der Ämter in den Betrieben Probe arbeiten. Das Lernen “By the job”, wird in den industriellen Unternehmen immer beliebter. Viele Industrieunternehmen haben spezielle Ausbildungsplätze für ihr Unternehmen und unterhalten eigene Berufsschulen. Welche beruflichen Chancen mit einer Lehre oder Ausbildung verbunden sind, kann sehr unterschiedlich. Man sollte sich deshalb vorab bei kompetenten Berufsberatern informieren. Ausbildungsplattformen finden man auch über das Internet. Sowohl die Agentur für Arbeit als auch zahlreiche große Stellenbörsen bieten Ausbildungsstellen Online an.