Armenien (29.800 qkm) ist seit dem Zerfall der ehemaligen Sowjetunion (1991) selbständig und war bis 1994 in einen zum Teil blutigen Konflikt mit Aserbaidschan (u. a. um die Region Berg Karabach) verwickelt. Durch die kriegerischen Ereignisse und die zum Teil unnachgiebige Haltung Armeniens ist das Land in der Region weitgehend isoliert. Die Regionen zur Türkei und nach Aserbaidschan sind geschlossen. Daher ist die wirtschaftliche Entwicklung im Vergleich zu den Nachbarn stark gehemmt. Demokratische Strukturen sind nur wenig entwickelt.
Armenien ist das gebirgsreichste Land Transkaukasiens, das durch tektonische Aktivitäten immer wieder von Erdbeben heimgesucht wird. Anhaltende wirtschaftliche Blockaden machen Bequemlichkeiten rar. Aber trotz der geschlossenen Grenzen ist die Versorgung mit Benzin und Produkten des alltäglichen Lebens gesichert. Doch die Blockaden hindern die Armenier nicht daran, ihren Traditionen, nicht zuletzt dem beschaulichen Lebensstil, zu frönen. Armenien ist eines der ältesten Zentren menschlicher Zivilisation. Seit der Eroberung der Region des heutigen Armeniens durch die Meder um 600 v. Chr. wird über das Volk der Armenier bereits berichtet. Das armenische Volk definiert sich über seine über Jahrhunderte gewachsene Kultur. Es führte als erster Staat im Jahre 301 das Christentum als Staatsreligion ein.
Wer den üblichen touristischen Komfort auf Reisen nicht unbedingt benötigt, kann hier quirlige Städte und Wildblumenwiesen, schneebedeckte Berge und tiefe Höhlen, mehr als 40.000 orthodoxe Kirchen und historische Bauwerke entdecken.
Das herausragendste Beispiel der armenischen Sakralarchitektur des 10.-13. Jahrhunderts und UNESCO-Weltkulturerbe ist der Klosterkomplex von Haghbat nordöstlich von Sanahinv mit für die armenische Baukunst typischen Vorhallen, so genannten “Gawits”. In Armenien herrschen unterschiedliche Lokalklimata aufgrund des Gebirgsreliefs: in Tälern und im Gebirgsvorland (u.a. Eriwan) trockenes Kontinentalklima mit heißen Sommern bis zu 40 °C, im Nordwesten winterliche Tiefstwerte von - 30 °C. Die besten Reisezeiten sind April bis Juni und September bis Oktober.
Weitere wichtige allgemeine Informationen über das Land sind im Wesentlichen:
Die Amtssprache ist Armenisch, Russisch ist jedoch weit verbreitet. Die Flugzeit beträgt bei einem Zeitunterschied von drei Stunden gerade einmal vier Stunden. Gezahlt wird in der inländischen Währung Dram.